Einige Behandlungsmethoden der zahnärztlichen Angstklinik

Zielsetzung

Wir sehen es als unsere Aufgabe, unseren Patienten zu helfen, ihre eigenen Fähigkeiten zur Angstbewältigung zu finden und zu entwickeln. Dadurch sollte es möglich sein, Erkrankungen der Mundhöhle vorzubeugen und regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, ohne Ängste zu spüren. Das Selbstvertrauen des Patienten/der Patientin sollte nach der Angstbehandlung so stark sein, dass er/sie sich nicht an die Angstklinik gebunden fühlt, sondern auch zu einem anderen Zahnarzt gehen kann, wenn dies für ihn/sie praktischer sein sollte.

Erstes Gespräch

Das erste Gespräch findet in einem Zimmer statt, wo keine zahnärztlichen Instrumente oder Geräte zu sehen sind. Bei diesem Besuch findet keine Zahnbehandlung statt. Dem Patienten/der Patientin wird die Möglichkeit geboten, seine/ihre Probleme mit Zahnbehandlungsängsten umfassend zu erörtern und Lösungsmöglichkeiten werden besprochen.

Untersuchung

Beim zweiten Termin findet häufig nur eine Untersuchung auf dem Zahnarztstuhl statt. Weitere Schritte können dann besprochen werden. Es ist nicht notwendig, bei der Untersuchung mit der Sonde die Zähne zu berühren oder diese überhaupt zu benutzen.

Röntgenbilder

Beim dritten Termin können zum Beispiel Röntgenbilder gemacht werden. Dies macht es leichter, genauere Aussagen über den eventuellen Behandlungsbedarf zu machen.

Behandlungsplan

Nach der ersten Untersuchung informiert der Zahnarzt den Patienten/die Patientin über Möglichkeiten, die ihm/ihr eine stressfreie und schmerzfreie Zahnbehandlung ermöglichen. Als Patient/in hat man selbstverständlich selbst zu entscheiden, was mit den Zähnen gemacht werden soll und in welcher Reihenfolge und unter welchen Umständen dies stattfinden soll, damit ein Abbau der Ängste durchgeführt werden kann.

Systematische Desensibilisierung

Dies ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, Ängste abzubauen. Sie bedeutet, dass der Patient/die Patientin und der Zahnarzt zusammen überlegen, welche Aspekte der Zahnbehandlung für den Patienten/die Patientin die schwierigsten sind und welche vielleicht einfacher sind. Dem Patienten/der Patientin wird dann die Möglichkeit geboten, zuerst die für ihn/sie einfacheren Behandlungsabschnitte kennenzulernen und Bewältigungsmöglichkeiten einzuüben.

Hypnose

Dies ist eine Möglichkeit, sich auf Zahnbehandlungen vorzubereiten oder sie leichter zu bewältigen. Schmerzempfindungen können auch mit Hypnose beeinflusst werden, aber Hypnose ist nicht ein Ersatz für Betäubungsmittel.

Beruhigungsmittel

Manchmal kann es hilfreich sein, die Zahnbehandlung mit Hilfe von Beruhigungsmitteln durchzuführen. Diese können entweder geschluckt oder intravenös verabreicht werden. Wenn man auf diese Weise die Behandlung angstfrei erleben kann, hat man im Gegensatz zur Vollnarkose die Möglichkeit zu lernen, wie man diese Situationen meistern kann.

Vollnarkose

Dies ist eine Möglichkeit, eine sehr umfangreiche Behandlung in kurzer Zeit hinter sich zu bringen, ohne dass man dabei Ängste spüren muss. Es wird aber dabei kein neues Verhalten gelernt. Um die Ängste wirklich abbauen zu können, wird Narkosepatienten empfohlen, sich nach der Narkose in einer zahnärztlichen Angstbehandlung zu begeben.